SPD Radeltour am 25. Juli 2020 „das Tegernseer Tal - fit für Radler?

Johann Schmid

31. Juli 2020

Bei gutem Wetter trafen sich Teilnehmer aus allen Orten des Tegernseer Tals am Gmunder Bahnhof, darunter auch SPD- Kommunalvertreter der Orte. Dabei war auch Robert Huber als ehemaliger 2. Bürgermeister von Bad Wiessee und als Gast der frühere Landrat Wolfgang Rzehak mit Familie. Bei der Rundfahrt wurden die Radaktivitäten der jeweiligen Orte von den SPD-Gemeinde- und Stadträten vorgestellt, diverse problematische Stellen besprochen und von den Teilnehmern Anregungen gemacht.

Auf der Fahrt zum Treffpunkt haben die Radler von Bad Wiessee und Kreuth das abrupte Ende des Radweges vor dem Bahnübergang bei Kaltenbrunn und die gefährliche Querung als Problem erlebt. Die Mangfallbrücke musste bei starkem Ausflugsverkehr überquert werden. In Tegernsee ist der beschilderte Fußgängerweg mit „Radfahrer frei“ immer wieder unterbrochen und die gemeinsame Nutzung ist sowohl für Fußgänger als auch für Radfahrer problematisch. Hier kam die Anregung auf die Festlegung von Tempo 30 und zusätzlich die Anordnung, dass die Radfahrer auf der Straße und nicht auf dem Fußweg fahren müssen. Vom Leeberg nach Rottach ist ebenfalls die gemeinsame Nutzung von Radfahrern und Fußgängern problematisch. Auch hier könnte Tempo 30 überlegt werden, um den Fußgängerweg für diese zu erhalten. Bei der Mittagspause in der Kaserei wurde die gefahrlosere Überquerung der Bundesstraße als Problem gesehen, auch das Fehlen von gefahrlosen Radverbindungen zum Betrieb und der Gaststätte. Auf der Weiterfahrt wurde ein Radschutzstreifen ab Weissach und eventuell Tempo 30 dort zur Sicherheit der Fußgängerbereiche genannt. Am Ringssee sollte darüber nachgedacht werden, den Weg als gemischten Rad-/Fußweg verbindlich zu gestalten. Derzeit ist es nur ein Fußweg mit „Radfahrer frei“, auf dem die Radfahrer daher eigentlich Schritt fahren müssten. In dem Ortsbereich Kreuth ist die Gefällstrecke auf der Bundesstraße von Bad Wiessee Richtung Ringsee für Radfahrer gefährlich, da die Pkws beschleunigen, Gegenverkehr kommt und das Abbiegen auf den Radweg daher schwierig ist. Deshalb fahren viele verbotswidrig auf dem Gehweg und gefährden die Fußgänger dort. Ein Radschutzstreifen und Warnschilder für querende Radfahrer, eventuell eine Markierung wären gut. In Bad Wiessee wurden einige der bei der Befahrung der AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen) Mitte Juni behandelten Punkte diskutiert, auch die nun überwachte Sperrung der Seepromenade für die Radfahrer. Dort müssen aber beim Beginn des verbotenen Bereichs noch Abstellmöglichkeiten für Räder geschaffen werden. Auch der nunmehr fertiggestellte Radschutzstreifen wurde befahren und die Unterstützung durch das Landratsamt (Herrn Schiffmann) und das Straßenbauamt positiv gewürdigt. Bei der anschließenden Diskussion in Bad Wiessee, zu der auch der Kreisvorsitzende des ADFC Richard Westenberger und Dorit Gutenberg von der AGmunda kamen, wurde vorgeschlagen, dass die teilnehmenden SPD Vertreter einige Anregungen an die Bürgermeister aller Talgemeinden weitergeben: 1. Die Bürgermeister könnten einen Wettbewerb für einen „Tegernseer Tal Fahrradständer“ initiieren und die örtlichen Schlosser und Zimmerer zur Teilnahme auffordern. a) Diese werden gebeten, Vorschläge für von Ihnen selbst entworfene Fahrradständer zu machen und die Kosten dafür zu nennen. Ein kleines Auswahlgremium, unter Beteiligung des ADFC, der örtlichen Radbeauftragten und eines Vertreters aus jeder Gemeinde, wählen dann den „Tegernseer Tal Fahrradständer“ aus (je einen aus Holz und einen aus Metall). b) Diese örtlichen Fahrradständer sollen dann intensiv unterstützt werden und sollten an allen wichtigen Punkten in den Orten zu finden sein. Denkbar ist auch, dass sich die Gemeinden mit einem Zuschuss beteiligen, wenn örtliche Geschäfte, Ver-mietungsbetriebe, Restaurants diese Radständer in der Gemeinde aufstellen. Die Gemeinden sollten bei gemeindlichen Grundstücken ebenfalls diese Radständer, beispielsweise auch bei Bushaltestellen aufstellen, um das Umsteigen auf den ÖPNV zu fördern. An Bushaltestellen sollten Fahrradständer obligatorisch sein. 2. Es wird angeregt, mindestens einmal jährlich einen „Tegernseer Tal Rad-Abend“ durchzuführen, an dem von den Bürger-meistern über erfolgte Maßnahmen zur Förderung des Radverkehrs und Planungen sowie Überlegungen der jeweiligen Kommune berichtet wird. Die Veranstaltung sollte möglichst im Spätherbst stattfinden, damit Anregungen und Planungen beraten und vor der nächsten Saison umgesetzt werden können. Außerdem ist es ganz wichtig, dass in unserem Tal ein fahrradfreundliches Umfeld für Einheimische und Gäste entsteht, beispielsweise Automaten mit Werkzeug für Fahrräder und Ersatzteilen sowie gute Informationen vorhanden sind.

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